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Tom Zeizels HCL-Blog

Das war Tag 1 der HCL Digital Week 2020

Gestern Nachmittag begann etwas Besonderes, das die ganze Woche andauern wird: HCLs Digital Week 2020. Eine virtuelle Konferenz in der Nachfolge ehemaliger Lotuspheres.

Ein moderner Einstieg, ohne Firlefanz direkt zur Sache: Tiefgründige Vorträge, die aktuelle Themen der Zeit ansprachen und dann noch eine einstündige „Happy Hour“. Letztere war für mich der Höhepunkt, weil hier im offenen Gespräch der Mitglieder des Führungsteams um Richard Jefts, General Manager & Vice President Development HCL Digital Solutions, deutlich wurde wie HCL Digital Solutions funktioniert und letztlich, was das Mantra „Relationship beyond the Contract“ mit Leben füllt. In sehr greifbaren Statements stellten die Kollegen ihre Position ganz ohne Script und doppelten Boden noch einmal sehr persönlich da. Das war aus meiner Sicht sehr Vertrauen-erweckend und äußerst überzeugend.

Aber auch der Hauptteil der Agenda hatte zahlreiche Höhepunkte.

Digitale Transformation (Richard Jefts & Dion Hinchcliffe)

Richard Jefts eröffnete diese digitale Konferenz mit mehreren Tausend angemeldeten Teilnehmern aus Europa und Amerika – für Asien gibt es wegen des Zeitunterschieds in der nächsten Woche eine eigene Ausgabe. Das stresste anfänglich die Infrastruktur etwas, wurde dann aber zusehends besser. Die ersten beiden Tage mit dem Fokus auf die Lösungen von Digital Solutions stehen unter dem Motto „Imagine“ (man stelle sich vor …), womit ein visionärer Blick auf die Zukunft der Arbeit, aber auch genereller, wie wir leben, gemeint ist.

Nur schnell skizzierte Richard Jefts einige der wichtigsten Themen der nächsten drei Tage:

  • Low Code Anwendungserstellung
  • Digital Office
  • Digital Transformation

und ergänzte, dass es in dieser Woche drei ganz wesentliche Ankündigung von HCL hierzu geben wird – in den nächsten Tagen.

Dann übernahm Dion Hinchcliffe (Constellation Research), der u.a. von diversen aktuellen Konferenzen, aber auch von eigenen Studien, wie dem „CIO Outlook 2021“ von Constellation Research, berichtete. Er begann mit einem Rückblick auf das fast abgelaufene Jahr 2020, das ja durch Corona völlig überraschend extrem viele und weitreichende Veränderungen brachte, was ganze Industrien umwälzt und für den/die Einzelne besonders auch durch den großen Schritt zu ganz viel „Work from Home“ spürbar wurde. Das impliziert für ihn auch, dass es in den Unternehmen zu anderen Kommunikationsprozessen kommen muss, und man zum Beispiel Anforderungen in Richtung neuer Applikation nicht mehr so einfach bei seiner IT abladen kann. Stattdessen heißt es vermehrt wieder selber machen, also Low Code, was anscheinend auch auf dem kürzlich gelaufenen Google CIO Summit die Quintessenz war.

Die damit verbundene Digitale Transformation ist – ein Ergebnis der zitierten Studie – das Top Thema (74%) auf dem Arbeitsplan heutiger IT Leiter, überraschenderweise noch vor Cyber Security. Deshalb ging er tiefer auf die Blocker ein, die diese Transformation schwierig machen: Das ist zunächst die noch fehlende Vorbereitung der meisten Firmen. Zu den notwendigen, neuen Technologien, wie Cloud-native (Docker, Kubernetes, usw.) fehlt es an den richtigen Skills und an entsprechenden Mitarbeitern. Auch in das Thema „Work from Home“ sind die meisten mehr hineingestolpert, als dass sie es vorher sauber geplant hätten. So waren die verfügbaren Technologien für Web-Meetings eigentlich auch nicht für massives „Work from Home“ gedacht und ausgelegt gewesen. Hier mussten die Hersteller nachlegen und Datenschutz-Themen sind oftmals immer noch nicht gelöst.

Eine Digitale Transformation läuft nach seinen Worten in drei Phasen ab:

  1. Umstellungen im Vertrieb und im Marketing
  2. Aufbau von Omni-Channel Vertriebswegen
  3. Digital Business überall

Um zu verstehen wo man selbst steht, empfiehlt er zunächst ernsthaft zu analysieren, was bereits erreicht wurde, dann einige schnelle Schritte (das ganze Unternehmen mehr auf Kunden einstellen, die Abläufe in der Organisation beschleunigen, Low Code-Nutzung ermöglichen, usw.) und das Ganze dann möglichst schnell umzusetzen.

Auf einer HCL-Veranstaltung nicht ganz überraschend, aber in seiner Klarheit dann doch bemerkenswert, folgte sein markantestes Statement: „Domino ist dafür eine tolle und mit HCL zukunftsorientierte Plattform!“ Argumentationen, dass man doch am besten für alles auf nur eine einzige Plattform eines einzigen Herstellers setzen sollte, verwies er klar in Schranken, dass so etwas überholt sei. Aus seiner Sicht ist Multi-Cloud die Strategie der Zukunft. Man wird immer verschiedene Lösungen von verschiedenen Herstellern integrieren müssen und eines ist für ihn ganz klar: „‘Best of Breed‘ ist zurück!“

Was HCL dazu heute und in naher Zukunft zu bieten hat, fasste Richard Jefts dann noch einmal zusammen: Das ist die Low Code Lösung für Nichtprogrammierer, Domino Volt. Das ist die neue, auf Temenos Quantum aufsetzende, neue Low Code Lösung für Programmierer, Volt MX. Und es wird eine weitere Lösung, die im ersten Halbjahr 2021 kommen wird, Volt Business, geben. Und dann berichtete er voller Stolz von dem für das zweite Quartal 2021 geplante Domino V 12, das bereits das dritte Voll-Release von HCL in weniger als 4 Jahren sein wird und prognostiziert damit für Domino einen neuen Frühling!

Und natürlich gibt es in dieser Digital Week weitere Themen:

  • Digital Experience für Webauftritte und Commerce
  • Digital Office – die Vision für den Arbeitsplatz nach Corona
  • Apps that run your Business – die Bedeutung von Domino V12, auch in Verbindung mit zukunftsorientierten Cloud-Native Technologien
  • Low Code als Ermöglicher schneller, schlanker Business Apps
  • Bei HCL alles Cloud-Native und auf beliebigen Clouds – und auch im eigenen Keller – einsetzbar (ohne kostentreibenden Vender-Lock-in)

Weitere Vorträge

Auf die weiteren Vorträge will ich hier nur in Kürze eingehen:

  • Das Low Code Manifest (Ken Krause & Andrew Manby):
    Wie der Titel sagt, ging es den beiden um das Thema Low Code App-Erstellung und dabei insbesondere um die Unterschiede zwischen HCL Domino Volt und dem neuen Volt MX, das heute Nachmittag angekündigt werden wird. Dabei ist nicht alles an Volt MX neu, denn es basiert auf einer Lösung, die unter dem Namen Temenos Quantum bekannt geworden ist. Hier gibt es bereits eine Menge an Referenzkunden, beispielsweise ein Handelsunternehmen, dessen Volt MX App über 8 Millionen Nutzer hat. Damit liegt die Messlatte hoch. 
  • Delivering an impactful Multiexperience Customer Journey (Andrew Manby, Francois Nasser)
    Bei modernen internetauftritten und insbesondere Verkaufsplattform spielen die verschiedensten Endgeräte eine immer größere Bedeutung, egal ob es Wearables, Kioske, Laptops, Smartphone oder Tablets sind. Dabei erwarten die Kunden heute, dass ihr Smartphone, beziehungsweise ihre Uhr nicht mehr nur zum Bezahlen dient, sondern teilweise auch zum Identifizieren. Will man die individuelle Kundenbeziehung festigen und dafür sorgen, dass die Kunden immer wieder kommen, geht es gar nicht mehr ohne. Also benötigt man eine “Multi Experience Development”-Plattform (MXDP), die genau das ermöglicht.HCL hat mit Digital Experience im Zentrum alle die Lösungsbausteine, die man für die digitale Transformation der entsprechenden Prozesse benötigt. Dazu haben sie eine sehr cool gemachte Demo aus dem fiktiven Manby Land („State of Manby“) gezeigt. Die war zwar sehr amerikanisch, zeigte aber wirklich herausragende Konzepte, die sich auch auf europäische Bedürfnisse übertragen lassen.
  • Preview auf Domino V12 (Barry Rosen & Francois Nasser)
    Auch wenn die beiden Sprecher immer wieder betonten, dass es noch ein halbes Jahr hin sei und noch vieles Weiteres kommen würde. So war das, was sie schon zeigen konnten, doch bemerkenswert. Vieles davon kann man übrigens auch in der Preview selber anschauen. Hier kurz zusammengefasst einige der Stichpunkte:
    • Keine andere Plattform kann so einfach auf neuste Versionen hochgezogen werden: So dauert der Domino V9 zu V12 upgrade, der direkt und ohne Zwischenreleases funktioniert, auf Barry’s Testsystem nur 10 Minuten. Und er betonte: „Unser Motto: Wir vergessen keine einzige Anwendung!“
    • Weiterer Ausbau der Datensicherheit. Francois Nasser: “Security others can only dream of!” Ab V12 auch mit Zwei-Faktor Authentifizierung
    • Active Directory Sync nun auch mit Passwort-Sync – damit brauchen Nutzer zukünftig nur noch das eine Passwort
    • Eine neue, wesentlich verbesserte Suche in V12
    • Nomad Web für Domino Anwendungen – als Browser-basierte Alternative zum Rich Client, die sich selbst konfiguriert. Hierzu beginnt in Kürze eine Beta (zunächst mit den HCL Ambassadoren)
    • Nomad für mobile Endgeräte kann mithilfe lokaler Repliken Apps auch offline ausführen. Neu wird die Unterstützung von Biometrics (FaceID, u.ä.) sein. Zudem kommen weitere Entwicklungs-Features
    • Verse, die günstigste (TCO), moderne Mail-Lösung am Markt, wird Default für Mail in V12. Hierzu gibt es vierteljährliche Updates. Neu wird demnächst u.a. die optionale Anzeige von QR-Codes für Sametime-Meetings im Kalender
    • Demo zur Integration von Domino-Anwendungen in Microsoft TeamsBesonders wichtig war den beiden Sprechern der weitere Weg des Domino Servers in Richtung Cloud-Native, also Unterstützung von Technologien, wie Docker, Kubernetes, usw. Barry Rosen führte vor, wie einfach man damit eine Domino Komplettumgebung über ein Skript mit nur einem Klick installieren kann, was dann auch nur wenige Sekunden/Minuten dauert.

      Das ist insbesondere auch für Unternehmen interessant, die etwa Domino Volt für neue (Low Code) Anwendungen nutzen wollen, bisher aber keine Domino Erfahrungen haben. Ist auch nicht wirklich notwendig! Für sie ist es so eben super einfach die Domino Volt Umgebung aufzusetzen. Barry Rosen versprach dazu auch, dass sie dafür in überschaubarer Zeit eine neue Managementkonsole im Browser bekommen würden, sodass sie gar keinen Notes Client mehr benötigen würden. (Es gibt ihn aber selbstverständlich weiterhin – dazu an anderer Stelle mehr.)

  • Die abschließende Happy Hour-Runde mit Richard Jefts, Barry Rosen, Francois Nasser, Jason Gary, Luis Guirigay und Andy Bossley ging zunächst auf die Frage zukünftiger Konferenzformate ein: Wie werden Konferenzen zukünftig laufen? Virtuell, hybrid, in Person? Alle betonten, wie wichtig ihnen der direkte persönliche Kontakt ist, den sie im Moment doch sehr vermissen würden und der sich virtuell einfach nicht komplett ersetzen lässt.Das zweite Thema war nochmals die Bedeutung von Cloud-Native: Es fehlt noch viel Erfahrung am Markt und die Adaption geht langsamer, als wir es erwartet hatten. Wir glauben aber weiterhin fest daran, dass es als Technologietrend abheben wird. Das neue Sametime Meetings, das ebenfalls heute Nachmittag angekündigt wird, ist mit seinem stark variablen Nutzungsverhalten ein sehr gutes Beispiel, welche klaren Vorteile die adaptiven Skalierungsmöglichkeiten Cloud-Native nun einfach haben.

    Dann wurde noch einmal Bezug auf Dion Hinchcliffe genommen. „Connecting, Interacting ist die neue Zukunft von Enterprise Social Networks (ESNs)!“, die wieder wichtiger werden, derweil die Nutzer merken, dass persistent Chat à la Slack, Teams, usw. eben doch nicht reicht, um auf Dauer effektiv arbeiten zu können. Die Vermutung: Hier wird es nicht zu einer Renaissance des alten „Social“ Gedankens kommen – ein Facebook für das Unternehmen braucht niemand – sondern zu neuen Ausprägungen im Sinne eines „Digitalen Büros“. Zum neuen HCL Connections V7 und auch dazu mehr heute Nachmittag.

Ich freue mich auf Sie heute wieder ab 16 Uhr in der HCL Digital Week 2020! Heute gibt es zwei Tracks parallel: die Imagine mit Fokus auf Digital Solutions/Collaboration und die Inspire mit Fokus auf Digital Experience (Portale) und Commerce. Und noch ein Trick: Sollte es beim Aufrufen der einzelnen Sessions wieder etwas stocken, so stehen die Links kurz vor den Sessions auch auf Twitter unter @HCLDigital zur Verfügung.

Bis nachher – Ihr/Euer

Tom Zeizel
Associate Vice President & Head of HCL Software in DACH

Rückblick auf die anderen Tage der HCL Digital Week 2020:

  • Tag 2 der „Digital Solutions Innovate 2020″
  • Tag 3 – der erste Tag der „Digital Solutions Factory Tour 2020″
  • Tag 4 – der zweite Tag der „Digital Solutions Factory Tour 2020″
  • Tag 5 – der dritte Tag der „Digital Solutions Factory Tour 2020″

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