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Tom Zeizels HCL-Blog

Team-Collaboration in Echtzeit – aber sicher!

Die DNUG47online-Serie ging in die nächste Runde: Diese Woche war Sametime – genau gesagt HCL Sametime 11.5 - das Thema. Das ist wichtig, denn mit HCL steigt Sametime in eine ganz neue Phase dieses Produkts ein. HCL schneidet alte Technologiezöpfe ab. Das neue Sametime 11.5 ist eine schlanke, technisch hoch-moderne Lösung mit neuen Clients, sowohl im Browser als auch mobil für iOS und Android.

Neben der schicken modernen Oberfläche, die Chat und Meetings integriert, sowohl im Browser als auch in der neuen App, ist eines das besondere Alleinstellungsmerkmal: DATENSICHERHEIT. Im Gegensatz zu vielen Wettbewerbsprodukten lässt sich Sametime komplett im eigenen Rechenzentrum (on Premises) oder einer Cloud der eigenen Wahl installieren, sendet keine Daten ungewollt irgendwohin und analysiert auch nicht ungewollt die Inhalte. Die neue Version 11.5 wird im Laufe des Julis verfügbar.

So viel Neues war Grund genug für die DNUG-Fachgruppe Sametime einen weiteren 4-Stunden online-Track zu organisieren und auf die Details einzugehen. Es begann mit Erik Schwalb (aus meinem HCL Team), der Einblicke hinter die Kulissen des neuen Produkts eröffnete.

Seine Hauptpunkte waren:

  • Die neue V11.5 Meeting-Komponente setzt auf erprobte Open Source Komponenten und Standardprotokolle, wie WebRTC. Sie erfordert, dass auch der Chat Teil auf V11.5 hochgezogen ist, wobei der Upgrade von V11.0 einfach ist. Und beide Seiten lassen sich per Single Sign on (SSO) verbinden (LTPA/SAML).
  • (NACHTRAG): Der Berliner Beauftragte für Datenschutz hat am 3.7.20 eine Untersuchung von 17 verschiedenen Web-Meeting-Produkten verschiedener Anbietern präsentiert. Darin wird zum einfacheren Verständnis ein Ampelsystem zur Kennzeichnung genutzt. Praktisch alle bekannten Produkte, wie Microsoft Teams, Microsoft Skype, Cisco Teams, Zoom, Goto-Meeting, usw. stehen demnach in der rechtlichen Bewertung, also dem Datenschutz, auf „rot“. Das „grün“  bekamen lediglich Produkte, die auf die Open Source Lösung Jitsi aufbauen, wie es auch Sametime tut. Sametime V11.5 ist allerdings noch nicht gelistet, weil es zu dem Zeitpunkt noch nicht verfügbar war.
  • Die neuen Clients/Apps sind mit der neuen HCL Digital Solutions Design Language entwickelt worden, die künftig für alle Produkte zum Einsatz kommt. Deshalb sind sie besonders einfach zu nutzen.
  • Die neue Meeting-Komponente bietet alle üblichen Funktionen, darüber hinaus aber die Option, von einem Meeting auf ein YouTube Broadcast per Streaming umzuschalten, sodass die Zuhörerschaft nahezu beliebig groß werden kann. Gäste können einfach per URL eingeladen werden.
  • Der Host eines Meetings kann eine Aufzeichnung im aktuellen MP4 Format anstoßen. Der Meeting Chat ist der normale, persistente Chat, der somit auch nach Beendigung eines Meetings von berechtigten Nutzern fortgeführt werden kann.
  • Sametime V11.5 unterstützt im ersten Schritt alle Chromium basierten Browser, wie Chrome, MS Edge, Opera, Brave, usw. und wird im Nachgang auch als Progressive Web App (PWA) und auch als Electron Client funktionieren. Letzteres wird insbesondere für Kunden, die noch alte Internet Explorer nutzen, von Interesse sein und wird zusätzlich mehr Möglichkeiten bei der Übergabe der Meeting-Steuerung, als reine Browser es können, bieten.
  • Die Mobile App für Android/iOS kombiniert persistenten Chat und Webmeetings in einer einzigen App, die u.a. im iOS Testflight gerade letzte Anpassungen erfährt.
  • Administratoren werden sich freuen. Sametime V11.5 lässt sich mit seinen 3 wesentlichen, logischen Komponenten (Community Server, Proxy Server, Meeting Server) als Docker Container in einer Kubernetes Umgebung in etwa 2-3 Stunden komplett aufsetzen – irgendwelche Spezifika mal außer Acht gelassen. Für den Meeting Server reichen grob 30 Minuten bei vorhandener Kubernetes-Umgebung. Für diejenigen, die noch keine Erfahrung mit Kubernetes haben, hat HCL einen Quickstart Guide in Vorbereitung.

Sametime V11.5 Architektur

  • Zum Thema Skalierung hatte Erik Schwalb eine schöne Metapher zur einfachen Erklärung parat: den Supermarkt:
    • Kommen mehr oder weniger Kunden als erwartet, kann man Kassen auf-oder zumachen. Ähnlich geht es per Autoscaling mit Kubernetes Bordmitteln.
    • Ist ein Supermarkt allein überfordert, hilft es, wenn sich die Kunden auf zwei verteilen können. Das entspricht dem Aufsetzen weiterer Meeting-Server. Das ist natürlich auch eine kluge Option bei weltweiter, aber teilweise überwiegend lokaler Nutzung, für die sich lokal positionierte Meeting-Server eignen. Auch in Sachen Redundanz bei Ausfällen ist das ein sinnvoller Ansatz.
    • In Sachen Load Balancing / Failover hilft ein vorgeschalteter Load Balancer und eben Kubernetes. Damit laufen die Meetings (und auch gfs. deren Aufzeichnungen) im Falle eines (seltenen) Ausfalls zwar nicht unterbrechungsfrei weiter, müssen aber nur neu gestartet werden, was schnell geht.
  • Zum Thema Telefonie-Integration gilt, dass ausgehende Calls über eine angeschlossene SIP Struktur sofort möglich sind. Eine Dail-in Funktion wird später folgen.
  • Thema Sizing: Hier fehlt es laut Erik Schwalb im Moment noch etwas an Erfahrung mit der neuen Software. Einer der Teilnehmer merkte an, dass er etwa 30 MB RAM für einen Audio Call und 50 MB für Audio-Video pro Call schätzen würde. Das können wir zum jetzigen Zeitpunkt von HCL aus noch nicht final bestätigen. Es gilt allerdings grundsätzlich  noch etwas zu beachten: Eine wichtige Komponente ist das immer so unscheinbare, firmeneigene Netzwerk. Falls bisher Video noch kleine Rolle spielte, wird die Datenmenge im Netz stark zunehmen – insbesondere bei der Nutzung von HD-Video. Das sollte man bei der Planung unbedingt bedenken, damit es nicht zu überraschenden Engpässen kommt!

Soweit der gelungene Vortrag von Erik Schwalb. Nach einer kurzen Pause übernahm dann „Sametime Guru“ Frank Altenburg mit einem eher Deep-Dive-Vortrag, in dem es i.W. um die Installation, Administration, den Betrieb und auch das Monitoring mit der Version Sametime V11 ging.

Nach einem Gastvortrag von Roberto Boccadoro aus Italien, der zu Fragen der Autorisierung und Einbindung von anderen Tools in Sametime sprach, übernahmen zum Schluss Carsten Gericke und Jürgen Kunert von der Firma iLink aus Berlin mit der Fragestellung, wie man das neue Sametime 11.5 mit Telefonsystemen verbinden kann. Miteinander sprechen kann man ja aus Sametime dank der neuen Meetings-Funktions per Audio und Video sowieso. Möchte man allerdings seine Telefonanlage auch damit verknüpfen, ist etwas mehr zu tun.

Alles in allem muss ich sagen, dass Sametime ein neuer Stern am Himmel der HCL Software-Produkte ist und für viele Kunden eine klare, sichere Alternative zu den üblichen Cloud-Lösungen sein dürfte.

Die DNUG e.V. Fachgruppe Sametime trifft sich übrigens jeden Mittwoch um 13:30 Uhr zu einem für DNUG Mitglieder offenen Call, um aktuelle Fragen zu besprechen und am 24.9.2020 wird sie ihren zweiten DNUG47online-Call haben. Dazu kann man sich jetzt schon unter Ausnutzung des Frühbucherrabatts anmelden.

Tolle Webkonferenz, tolle Fachgruppe! So macht DNUG e.V. Spaß! Vielen Dank natürlich auch an die Fachgruppenleiter!

Ein schönes Wochenende wünscht

Ihr

Tom Zeizel
Associate Vice President & Head of HCL Software in DACH

(Nachtrag: Unser Offering Management hat sich einen neuen Weg für ein breiteres Go-to-Market überlegt, der mehr dem entspricht, was auch Marktbegleiter unter den aktuellen Herausforderungen in Zeiten von Corona und sehr viel Working-from-Home machen: Sametime 11.5 wird ab August zunächst als kostenfreie Trial-Version zur Verfügung stehen!
Diese wird erst im November auslaufen und dann durch eine sogar erweiterte Vollversion (die dann lizenzpflichtig sein wird) abgelöst werden.)

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