Wie Mitte 2020 angekündigt, wird HCL in diesem Jahr die Version 12 von HCL Domino und HCL Notes veröffentlichen. Einen ersten Einblick können sich nun interessierte Kunden und Kundinnen über die, gerade in dieser Woche veröffentlichte, Beta-Version verschaffen, die bereits in Flexnet zum Download zur Verfügung steht.
Für diejenigen unter Ihnen, die diesen Blog schon länger lesen, werde ich nicht noch einmal alle Vorteile der Plattform insgesamt wiederholen. Stattdessen möchte ich mich heute auf ein eher allgemeineres Thema konzentrieren: Die Idee hinter einem System wie HCL Notes/Domino.
Die Idee ist genial einfach: Sie brauchen eine Anwendung, um mit anderen Personen im Unternehmen gemeinsam an einem Prozess zu arbeiten? Etwas, das man nicht per E-Mail und/oder Excel lösen kann? Dann erstellen Sie diese Anwendung doch selbst. Dazu benötigt man eine Plattform mit folgenden Eigenschaften:
Diese Eigenschaften sind seit Jahrzehnten die Grundlage für den Erfolg von Notes und Domino als Anwendungsplattform. Selbst kleine und mittlere Unternehmen können auf Basis eines einzigen Servers eigene, kleinere und größere Anwendungen entwickeln, die eine zuverlässige und sichere Verarbeitung der Daten ermöglichen.
So haben einige unserer Kunden über die Jahre eine komplexe Vertragsverwaltung für ihre eigenen Produkte entwickelt und erstellen Jahr für Jahr damit die Rechnungen für die anfallenden Wartungsbeträge. Andere setzen auf Partnerlösungen, die ein komplettes Customer-Relationship-Management (CRM) in Notes/Domino abbilden. Hierbei schwören sie auf den Server im eigenen Haus, der auch in Zeiten von durch Gerichtsurteile fallenden Krücken wie Safe Harbor, Privacy Shield und den Standarddatenschutzklauseln auch im Sinne der DSGVO eine sichere Heimat für die dort gespeicherten Kundendaten und damit eine valide Alternative zu Cloud-Angeboten bietet.
Wer jetzt sagt: „Ja, aber die Kosten für einen eigenen Server sind doch im Vergleich zu Public Cloud Angeboten viel höher!“ – der hat sich oft verrechnet. Abgesehen vom Problem der Folgekosten eines DSGVO-Verstoßes ist eine Notes/Domino-Infrastruktur im Vergleich sehr viel günstiger zu betreiben als eine Cloud-Anwendung. Das rechnen Ihnen meine Kollegen und Kolleginnen von HCL Software in Deutschland oder unsere Business Partner gerne einmal vor.
Ich bin kein Anwalt, aber ich bin mir sicher, dass die Verwaltung von Informationen, die unter die gesetzliche Schweigepflicht dieser und anderer Berufe fallen, eine besondere Herausforderung darstellt. Durch einen Business Partner, der viele unserer Kunden mit deren Kanzleien betreut, wurde ich in dieser Woche auf dieses Thema aufmerksam. Die Weitergabe solcher Daten stellt ihm zufolge sogar eine Straftat dar – und die unbedachte Nutzung von E-Mail und Dateispeichern in der Cloud wird hier zum Damoklesschwert, da die Kontrolle über den Cloud-Anbieter noch immer dem Geheimnisträger obliegt.
Da ist es mit der DSGVO, Standardvertragsklauseln und Auftragsdatenverarbeitung nämlich nicht getan! Einem Thesenpapier des Kompetenzzentrums Trusted Cloud – erstellt im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) – konnte ich entnehmen, dass da für Berufsgeheimnisträger erhebliche Rechtsunsicherheit herrscht. Wörtlich heißt es dort: „Unabhängig von der datenschutzrechtlichen Beurteilung einer Auftragsdatenverarbeitung sowie den berufsrechtlichen Regelungen besteht die strafrechtliche Problematik, dass die Beauftragung externer Dienstleister als eine unbefugte Offenbarung von Berufsgeheimnissen angesehen werden kann, die – auch bei Vorliegen einer Auftragsdatenverarbeitung – nach § 203 Abs. 1 StGB strafbar ist. Werden Dienstgeheimnisse verletzt, kommt in besonderen Fällen darüber hinaus eine Strafbarkeit nach § 353b StGB in Betracht.“
Für diese Berufsgruppen gibt es aus meiner Sicht keine Alternative zur Nutzung eigener Server für E-Mails und Anwendungen (z.B. HCL Domino), für die Ablage von Dokumenten (z.B. HCL Connections) und für die Kommunikation (z.B. HCL Sametime) mit Externen oder mit Kollegen im (Home) Office.
Aber zurück zum Beta-Programm von HCL Notes/Domino. Während diese Vorschau auf die kommenden Versionen früher nur Unternehmen offen stand, die zu diesem Programm eingeladen wurden oder sich separat dazu registriert hatten, öffnen wir nun das Beta-Programm „HCL Domino v12“ für alle unsere Kunden. Sie finden die Installation für eigene Tests zum Download in Ihrem Flexnet-Konto.
In der ersten Phase des Beta-Programms stellen wir die folgenden Komponenten zur Verfügung:
Ein Schwerpunkt dieser Version liegt – wieder einmal – auf dem Themenbereich Sicherheit für Ihre Anwendungen und Daten. Hier finden sich beispielsweise Neuerungen zur eingebauten Zweifaktor-Authentifizierung und zur Unterstützung von Let’s Encrypt, um die Kommunikation mit kostenlosen SSL/TLS-Zertifikaten absichern zu können. Wie gut diese Absicherung funktioniert hat HCL Lifetime Ambassador Daniel Nashed eingehend in seinem Blog-Post technisch analysiert. Schön ist auch zu sehen, dass es unter Anderem bereits eine Implementierung für die Anbindung an den DNS-Dienst der Firma Hetzner aus Deutschland gibt.
Mehr Informationen zur Beta finden Sie im offiziellen Blog-Eintrag unseres Kollegen Thomas Hampel. Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein schönes Wochenende, eine gute Woche – und bleiben Sie gesund!
Ihr
Tom Zeizel
Associate Vice President & Head of HCL Software in DACH
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