HCL Connections, wie es jetzt heißt, ist ein bemerkenswertes Tool, das Zusammenarbeit auf ein neues Niveau heben kann und damit „Berge versetzen“. Das gilt auch für Firmen, die ansonsten auf Microsoft Office 365 setzen. HCL hat das Produkt jüngst übernommen und investiert sehr intensiv in die Verbesserung und insbesondere auch Integrationsfähigkeit. Hier die Planung für 2020.
Auf bestem Denglisch heißt es so schön: „Ein Tool ist nur ein Tool, denn wer glaubt es ist mehr, ist nur ein Fool!“ Da ist zwar etwas dran, aber ganz wahr ist es trotzdem nicht. Für manche Veränderungen braucht man einfach bestimmte Tools. Wahr ist aber auch, dass der Einsatz eines neuen Tools auch den Willen und Mut zur Veränderung erfordern. Will man eigentlich nichts verändern, dann ist der Einsatz eines neuen Tools nur ein Feigenblatt – und das Teilwort feige stammt in diesem Fall nicht von der Frucht ab.
Und es gibt einen Zusammenhang zwischen der Einfachheit, bzw. Komplexität von Tools und dem damit erreichbaren Veränderungspotenzial. Einfache Tools, also etwa nur eine Funktion, schnell zu verstehen, schnell einzusetzen, verändert auch nicht viel. Ein schönes Beispiel ist die Formatumwandlung in das neutrale pdf-Format. Findet jeder gut und sinnvoll, ist einfach zu nutzen – prima! Verändert man damit groß etwas am Unternehmen, macht man es konkurrenzfähiger oder erfolgreicher? Wohl eher nicht.
Spannender wird es, wenn Tools helfen Arbeitsabläufe (Prozesse) zu verändern. Einfache Abläufe, mit wenigen Beteiligten und nur kurz laufend, kann man auch mit einfachen Tools zu Leibe rücken. So ist Chat als Tool hier eine Hilfe, weil die Kommunikation schneller abläuft, als per Mail-Ping-Pong, ganz einfach, weil Chat mit der Kurzform der inhaltlichen Kommunikation mehr schnelle Aufmerksamkeit anzieht, als etwa eMail. Das erste, signifikante, private Tool dazu war WhatsApp.
Um die Millenniumswende herum wurde viel mit damals neuen Tools experimentiert. Statt simpler Top-Down Kommunikation hieß es plötzlich „Mitmach-Web“. Jeder war aufgefordert sich aktiv zu beteiligen. Das private Tool der Stunde war Facebook mit seinem einfachen Activity Stream. Für etwas komplexere Inhalte gab es die Möglichkeit – die ich auch hier nutze – zu bloggen, also Texte zu verfassen, die auch Tiefe und Details mitbringen. Und zum Ansammeln von Wissen – indem man Texte in einer offenen Gruppe von Personen inhaltlich immer weiter vervollkommnet – gab es Wikis. Das bekannteste Beispiel ist dazu immer noch Wikipedia. Die Liste dieser sogenannten Web 2.0 Tools ist länger. Es gab nämlich plötzlich auch (mittlerweile aus der Mode geratene) Bookmarklisten zum Teilen mit anderen, Aktivitätenmanagement als einfache Form von Projektmanagement, Tools zum Sammeln von Ideen und vieles mehr.
Die Summe all dieser Tools deckt sehr viel ab und schafft damit sehr viele Möglichkeiten zur Optimierung von Arbeitsabläufen, bringt in der Summe aber leider auch eine gewisse Komplexität mit sich, da es eben mehr ist, als nur eine Funktion.
IBM hatte Anfang der 2000er mit diesen Tools experimentiert. Siemens hatte damals ein Tool namens ShareNet vertreiben, dass einige dieser Werkzeuge zusammenfasste, war damit aber zu früh am Markt und stellte es um 2005 wieder ein. Bei IBM erkannte man das Potenzial besser, bemerkte aber, dass ein Einsatz der Vielzahl aller dieser Tools einen ziemlichen Overhead mit sich bringen würde und beschloss deshalb sie alle in einem Toolset zusammenzuführen. So entstand 2007 IBM Connections. Der klare Vorteil ist, dass Connections somit zahlreiche, auch sehr verschiedene Einsatzmöglichkeiten bietet, damit allerdings auch komplexer zu nutzen ist als ein Ein-Funktions-Tool, wie ein simpler Chat oder auch ActivityStream. „There is no free Lunch“ sagen die Amerikaner – man kriegt nichts geschenkt. Wenn man viel haben und viel erreichen will, muss man entsprechend Aufwand treiben. Beim Einsatz von Connections benötigt man deshalb, zumindest für bestimmte Szenarien, etwas Change Management, um die eigene Organisation auf die gewünschte Veränderungsreise mitzunehmen. Dafür erreicht man deutlich mehr – wenn man es ernsthaft betreibt.
Connections ist ein mächtiges Werkzeug, dass sehr vielfältig genutzt werden kann. Was es einzigartig macht, ist u.a. folgendes:
Lässt man alles dieses zu und vermittelt es entsprechend durch vorbildhafte Nutzung auch aus dem Management heraus, ermöglicht Connections nicht nur eine Beschleunigung von Projekten und ein deutliches Mehr an innovativen Ideen im Arbeitsumfeld, sondern auch eine Motivationserhöhung im gesamten Team.
Etwas Vergleichbares ist mit den, bei WhatsApp nachempfunden, persistent Chat Tools („persistent“ bedeutet, dass alle Teile des direkten oder Gruppenchats aufgehoben werden), wie Slack, Microsoft Teams und letztlich auch HCL Sametime, alleine nicht zu erreichen. Chat ist unwidersprochen ein gutes und nützliches Werkzeug für die schnelle Kommunikation, nur hat es einerseits keinerlei Struktur und andererseits kann es sehr schnell völlig unübersichtlich in verschieden Stränge zerflettern, sodass man schon bald nichts mehr wiederfindet und zum Beispiel ein späteres Einphasen von neuen Projektmitarbeitern zur kaum lösbaren Herausforderung wird.
Das ehemalige IBM Connections gehört HCL Technologies erst seit dem 1. Juli 2019. Deshalb sind die Neuerungen in der neuen Version 6.5. noch überschaubar. Ich hatte die Gelegenheit mit den beiden Verantwortlichen für Connections, Produktmanagerin Danielle Baptiste und Entwicklungschef Andre Hagemeier (aus Berlin) jüngst bei Kundenbesuchen nach ihrer Teilnahme am DNUG Fachgruppentag „Connections“ über die weitere Roadmap zu sprechen. Sie haben schon für 2020 viel vor. Sehr viel!
Zum einen geht es darum die besonderen Fähigkeiten von – jetzt – HCL Connections weiter auszubauen und die Infrastrukturerneuerung voranzutreiben. Ein besonders wichtiges Element der Roadmap ist aber auch das Thema Integration in andere Welten. Aber der Reihe nach:
Ich bin schwer beeindruckt, was das Team um Danielle Baptiste und Andre Hagemeier hier vor hat und freue mich über die neuen Impulse für dieses einmalige Tool mit Namen HCL Connections, das auch für Unternehmen, die Office 365 einsetzen, einen starken Mehrwert bietet – und eigenständig sowieso.
Ihr
Tom Zeizel
Associate Vice President & Head of HCL Software in D-A-CH
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