Es gab etwas zu feiern beim Sametime Day 2020 in München. Doch dazu später mehr... Die Fachgruppe Sametime hatte zu Ihrem Fachgruppentag eingeladen, der am 11. März 2020 in München unter erschwerten Bedingungen stattfand.
Die aktuelle Welle an Veranstaltungsabsagen wegen des sich ausbreitenden Corona-Virus trieb unserer Fachgruppe vorab die ein oder andere Schweißperle auf die Stirn. Zumal einige Tage vor dem Termin die ersten potentiellen Teilnehmer meldeten, dass sie wegen des Corona-Virus aktuell einen Reisestopp haben und entsprechend nicht nach München kommen konnten. Als dann knapp eine Woche nach der gerade stattgefundenen Engage auch noch unseren potentiellen HCL-Sprechern ein Reiseverbot durch Ihren Arbeitgeber „verordnet“ wurde, stand von heute auf morgen die komplette Veranstaltung auf der Kippe. DNUG Vorstand und Fachgruppe entschieden sich letztlich gemeinsam dazu, den Sametime Day doch wie geplant, in München stattfinden zu lassen. Damit alle angemeldeten Teilnehmer und auch die für uns so wichtigen HCL-Sprecher teilnehmen konnten, wurden sie per Audio-/Videokonferenz zugeschaltet.
Andreas Fritz (GFI Informationsdesign) begrüßte zunächst alle Teilnehmer in München sowie „an den Fernsehschirmen da draußen“. Er wies die in München anwesenden Teilnehmer nochmals auf die extern zugeschalteten Gäste hin. Nach einigen organisatorischen Hinweisen und einem Überblick auf die Tagesagenda übergab er das Wort an Dr. Peter Schütt (HCL).
Dr. Peter Schütt (HCL) konnte wegen des bestehenden Reiseverbots bei HCL nicht persönlich in München dabei sein. Aus dem Homeoffice mittels Zoom Meeting in den Sametime Day eingebunden, war Peter trotzdem den ganzen Tag über „bei uns“. Im Rahmen der Keynote übernahm er gerne den Part, uns mit einem kurzen Video zunächst einen Rückblick auf die kürzlich stattgefundene Engage in Arnheim zu verschaffen. Danach ging er ein wenig auf die Strategie von HCL bezüglich Notes/Domino ein, bevor er sich im Speziellen auf die Strategie und Roadmap für Sametime 11 und 12 einließ. Schnell wurde auch dem letzten klar, dass es heute mit Sametime 11 wieder möglich ist, einen Sametime Community Server aufzusetzen, ohne Websphere und DB2 „studiert“ haben zu müssen. Damit haben Anwender innerhalb kürzester Zeit einen eigenen Server bei sich im Haus (oder besser im eigenen RZ, on premise), auf dem persistente Chats möglich sind. Die DSGVO und die Frage, wo die Daten gespeichert werden, lässt grüßen ;-)
In Kürze wird dabei nicht nur der Sametime Desktop Client und Webchat zum Einsatz kommen. Auch die mobile Nutzung auf iOS- und Android-Endgeräten wird möglich. Aktuell sind offene Betas für beide Plattformen angelaufen. Doch HCL wird sich keinesfalls auf den Lorbeeren ausruhen, sondern unter anderem vermutlich bis Ende des Monats ein Fixpack für Sametime 11 auf den Markt bringen. Außerdem möchte man noch im ersten Halbjahr 2020 eine auf der viel gelobten Open Source Lösung Jitsi basierende Web-Konferenz-Lösung als Sametime Meet integrieren. Wir dürfen sicher gespannt sein, wie weit diese Lösung in den kommenden Monaten voranschreitet.
HCL hat damit aber immer noch nicht genug: Man hat eine klare Roadmap für die Sametime Versionen 11, 12 und 12+, die uns mit Spannung auf die nahe und die nicht mehr all zu entfernte Zukunft blicken lässt. Unsere Fachgruppe freut sich jedenfalls sehr auf das, was kommt!
Frank Altenburg (IBM) übernahm als gewiefter Techniker nach Peter Schütt gleich mehrere Vorträge. Noch vor der Mittagspause gab uns Frank einen Einblick in die Möglichkeiten, Sametime 11 unter Linux und Windows zu installieren, zu administrieren und zu betreiben. Selbst zum Monitoring eines Sametime 11 Servers gab es Informationen. Frank gelang wieder einmal, alles so „einfach“ darzustellen, dass sich bestimmt der ein oder andere Teilnehmer hochmotiviert auf den Heimweg gemacht hat mit dem Gedanken: „Das ist so easy. Das installiere ich nächste Woche bei uns auch“.
Während der Mittagspause kam natürlich auch das Networking der Anwesenden nicht zu kurz. Wir alle waren uns einig, dass gerade in der aktuellen Situation rund um das Corona Virus und die damit verbundene, oft geforderte Homeoffice-Tätigkeit, gute und stabile Web-Konferenz-Lösungen gefordert sind und mehr denn je benötigt werden. Schade nur, dass Sametime Meet noch nicht fertiggestellt ist. Andererseits haben aktuell ja ganz viele HCL Mitarbeiter schon Homeoffice per Dekret. Vielleicht bringt das zusätzliche Kapazitäten in die Entwicklung.
Nach der Mittagspause gab Frank Altenburg einen weiteren, eher technischen Vortrag. Dabei ging es um Sametime 11 Update-Szenarien. Frank zeigte, wie ältere Sametime Versionen, in die bereits Meeting und Media Server oder Advanced Komponenten integriert sind, auf Sametime 11 aktualisiert werden können. Besonders wertvoll waren dabei Hinweise auf Dos und Don’ts. Auch Fettnäpfchen und Fallstricke blieben nicht unerwähnt.
Fachgruppenleiter Carsten Gericke (ilink) steuerte dann einen Vortrag zum Thema Sametime 11 Audio – external Video Provider bei. Carsten zeigte, wie man sehr einfach in den Sametime Clientvorgaben eines Anwenders Systeme, wie Jitsi, Zoom, Teamviewer, … konfigurieren kann. Chattet man gerade mit jemandem, kann man denjenigen mit einem Klick in seine präferierte Meetinglösung einladen. Weiter gab Carsten einen Überblick über Jitsi. Carsten hat zur Vorbereitung auf den Sametime Day im Vorfeld für die DNUG ein Testsystem mti Jitsi aufgebaut. Wir als Fachgruppe benutzen diesen Service durchaus bereits, um zu testen, was in Zukunft in Sametime integriert und weiter aufgebaut werden soll. Teilweise hatten wir dann im Verlauf des Tages eine Jitsi-Konferenz, die wir mit unseren externen Gästen via Zoom Meeting geteilt haben. Es ist schon spannend, was bereits heute möglich ist.
Als Überraschungsgast für die Teilnehmer schaltete sich nach einer Kaffeepause Gaganpreet Saini (Ginni), Sametime Produktmanagerin bei HCL, aus Amerika zu uns in die Konferenz. Ginni ging nochmals auf Sametime Strategie und Roadmap für die Versionen 11, 12 und folgende ein. Teilweise wurden dabei die von Peter Schütt bereits am Vormittag vermittelten Eindrücke und Aussichten noch weiter vertieft. Auch Anwendungsfälle und Nutzen wurden nochmals vermittelt und detailliert beschrieben. Auch bei Ginni durften natürlich die Hinweise auf Sametime Meet, mobile Clients und die zu erwartenden PWA Apps (Progressive Web App) nicht fehlen.
Eigentlich feierten wir ja bereits den ganzen Tag. Carsten, Frank und Andreas hatten bereits im Laufe des Tages immer wieder auf den neuen DNUG Sametime Server hingewiesen. Sie berichteten auch über die auftauchenden Schwierigkeiten und Umstände bei der Pilotinstallation. Dank der tatkräftigen Unterstützung von Daniel Nashed, Daniel Reichelt und Tony Payne von HCL konnte der Server nicht nur in Betrieb genommen werden. Die bei der Installation aufgetretenen Probleme im Zusammenhang mit unserer konkreten Konstellation wurden von Tony Payne direkt aufgenommen. Notwendige Korrekturen, Anpassungen und Erfahrungen sind als HCL Technotes verfügbar und werden in das für Ende März angekündigte Sametime 11 Fixpack 1 Release einfließen. Solche Aktionen zeigen, dass HCL es mit dem Spruch „Relationship beyond the Contract“ durchaus ernst meint. So macht die Zusammenarbeit mit dem Hersteller Spaß!
Carsten Gericke gab im Rahmen unserer kleinen Feier den Startschuss für den offiziellen Betrieb des DNUG Sametime Servers. Ab sofort kann jedes DNUG Mitglied mit seinem persönlichen DNUG Cloud Account auch den Sametime Server der DNUG nutzen. Wenn das kein Grund zum Feiern ist?!
Im letzten Vortrag des Tages gab Andreas Fritz einen Überblick über die Fachgruppe Sametime. Im Rahmen einer Zusammenfassung stellte er dar, welche Themen im vergangenen Jahr behandelt wurden. Außerdem gab er einen Ausblick auf die kommenden Aktivitäten und Termine der Fachgruppe. Besonders liegt der Fachgruppe der wöchentliche openCall am Herzen. Zusätzliche Gäste und Themen sind beim openCall immer willkommen.
Oh ja. Zunächst einmal, dass allen Umständen zum Trotz eine ganztägige Veranstaltung durchaus auch mit virtuellen Teilnehmern und Sprechern durchgeführt werden kann. Mit etwas längerer Vorbereitungszeit werden dabei die externen Teilnehmer sicher auch noch besser eingebunden, als das dieses Mal der Fall war. Allerdings fordert solch ein gemischtes Format auch ein „mehr“ an Organisation und Disziplin. Aus unserer Beobachtung speziell von den Teilnehmern vor Ort. Viel zu schnell hatten wir vergessen, dass wir ja auch externe Gäste haben, die von Handzeichen im Raum nichts mitbekamen. So ein kurz ausgesprochenes „Wir fangen fünf Minuten später an“ an der
Kaffeetheke kam dann auch einfach bei den Gästen nicht oder nur verspätet an. Dafür möchten wir uns nachträglich gerne entschuldigen. Gleichzeitig möchten wir uns ganz speziell bei den extern zugeschalteten Teilnehmern für Ihre Geduld und ihr Durchhaltevermögen bedanken.
Weiter fiel auf, dass alle notwendigen Informationen trotz der räumlichen Distanz zwischen Sprechern und allen Teilnehmern im Rahmen der Vorträge flossen. Ein wenig zu kurz kam allerdings in den Pausen das persönliche Networking. Wir konnten dieses Mal eben leider nicht in der Pause ein „Du Peter, sag mal. Wie steht denn HCL zu dem Thema xy, das mir persönlich am Herzen liegt?“ fragen. Aber wir von der Fachgruppe Sametime sind uns einig, dass wir mit der Entscheidung, den Sametime Day in dieser Form durchzuführen, richtig lagen.
Das Gruppenfoto oben in diesem Artikel zeigt leider nur die Personen, die vor Ort in München waren. Für ein eventuelles nächstes Mal müssen wir uns überlegen, wie wir möglichst alle Teilnehmer auf das Bild bekommen.
Wir wünschen uns auf viele spannende Ereignisse im laufenden Jahr und freuen uns schon jetzt auf den nächsten Sametime Day in 2021.
Eure Fachgruppe Sametime
Andreas Fritz, Carsten Gericke und Frank Altenburg
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